In der Erinnerung Vieler stehen noch feste Büros mit Schreibtischen und Aktenregalen. Doch diese klassische Vorstellung ist in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß. Die Arbeitskultur verändert sich rasant – und mit ihr der Arbeitsort. Was aber macht den Arbeitsort der Zukunft aus?
Arbeit hat sich vom Raum entkoppelt
Spätestens seit der Pandemie ist remote Arbeit in den meisten Unternehmen angekommen. Über 75% der Arbeitsplätze in Deutschland sind heute in der Wissensbranche angesiedelt. Hier ist Arbeit nicht mehr an einen bestimmten Ort gekoppelt, physische Präsenz ist nicht immer erforderlich. Mitarbeiter erwarten heute, dass sie orts- und zeitunabhängig arbeiten können. Prognosen von UPWK zufolge werden bis 2028 etwa 73% aller Teams hybrid arbeiten. Dies öffnet eine Welt voller Möglichkeiten: Vom Homeoffice über Co-Working-Spaces bis hin zu mobilen Büros in Cafés oder Vans.
Das Büro hat Konkurrenz bekommen
Durch die neue Vielfalt an möglichen Arbeitsorten, hat das Büro Konkurrenz bekommen - und das ist gut so, denn Konkurrenz belebt das Geschäft. Das traditionelle Büro muss sich neu erfinden, um im Zeitalter des Homeoffice und remote Arbeitens relevant zu bleiben. Es geht nicht nur darum, einen attraktiven Raum zu schaffen, sondern auch darum, eine Umgebung zu bieten, die Teamarbeit und Kreativität fördert. Gleichzeitig macht Fokusarbeit weiterhin einen Großteil der Arbeit vieler Mitarbeiter aus. Das Büro muss auch hier Arbeitsmöglichkeiten bieten, in denen Mitarbeiter auch im Büro so konzentriert und produktiv arbeiten können, wie sie es im Homeoffice können.
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Ein modernes Büro sollte mehr bieten als nur Arbeitsplätze.
Das Büro muss den Mitarbeitern einen spürbaren Mehrwert bieten, um einen Sog zu erzeugen.</div>
Es sollte ein Ort des Lernens, der Vernetzung und des kreativen Austauschs sein. Es geht darum, den Mitarbeitern etwas zu bieten, das sie zu Hause nicht finden können - den Aha-Effekt. Dies gelingt besonders beim zwischenmenschlichen Austausch und beim Aufbau von Netzwerken.
Vom Gespräch zur Zusammenarbeit
Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen Kommunikation und Kollaboration: Während Kommunikation, also der reine Austausch von Informationen, sehr gut asynchron und digital erfolgen kann, ist der synchrone, persönliche Austausch in Präsenz für echte Kollaboration ein treibender Faktor. Ein effektiver Arbeitsort der Zukunft muss also sowohl diesen lebendigen, synchronen Austausch, als auch den asynchronen Informationsaustausch fördern. Dies geschieht durch die Art der angebotenen Nutzungen, deren Anordnung, aber auch das Orchestrieren der Flächen. Eine neue Ära in der Arbeitskultur hat begonnen.
Die Rolle der Technologie
Ein moderner Arbeitsplatz sollte mit der neuesten Technologie ausgestattet sein. Mobile Geräte und digitale Tools sind ebenso unerlässlich wie eine Highspeed-Internetverbindung – auch wenn es erstaunlich ist, dass dies immer noch betont werden muss. Große, bewegliche Bildschirme sorgen dafür, dass Kollegen, die aus der Ferne arbeiten, adäquat eingebunden werden können. Bei Besprechungen ermöglichen diese mobilen Monitore eine flexible Ausrichtung – idealerweise einem pro remote teilnehmenden Person – sodass sie je nach Bedarf den Anwesenden oder einzelnen Teams während Breakouts zugewandt werden können.
Gleichzeitig dient Technologie als Brücke, die unterschiedliche Arbeitsorte und -zeiten miteinander verbindet. Wenn nicht alle Teammitglieder gleichzeitig vor Ort sind, müssen wir unsere Kommunikationsansätze kritisch betrachten: Wie sichern wir den effektiven Wissensaustausch untereinander? Wie können wir sowohl die im Büro als auch die remote arbeitenden Kollegen effektiv integrieren?
Mit digitalen Tools und einer angepassten Kommunikationskultur ist das machbar. Leitlinien und ein internes Botschafter-Team unterstützen diesen Ansatz.
Zukunftsvision: Der Arbeitsort
Während die physische Präsenz im Büro nicht mehr für alle Unternehmen notwendig ist, bleibt der menschliche Wunsch nach sozialem Kontakt und Zusammenarbeit bestehen. Der Arbeitsort der Zukunft wird diese Bedürfnisse mit Flexibilität, Technologie und einem starken Fokus auf Kollaboration und Gemeinschaft verknüpfen. Wer kein Büro hat, muss dies auf anderen Wegen gewährleisten. Eines werden die Arbeitsorte der Zukunft gemein haben: Sie werden individueller, charaktervoller und digitaler werden, um einer neuen Ära der Arbeitskultur gerecht werden zu können. Doch auch weiterhin bleibt das Büro ein wunderbares Hilfsmittel, um diese neue Ära zu unterstützen.